Der Wohnungsbau in Deutschland stagniert. Gestiegene Zinsen und teure Materialien lassen so
manches Wohnungsbauprojekt ins Stocken geraten oder scheitern.
Die Weimarer Wohnstätte GmbH hat es dennoch einmal mehr geschafft. Sie baut weiter und feiert heute, am 10. November 2023, Richtfest ihres neuen Mehrfamilienhauses in Weimars Washingtonstraße 26.
Udo Carstens, der Geschäftsführer der Wohnstätte eröffnet das Fest und nachdem in guter Tradition
auch der Zimmermann dem Haus und seinen zukünftigen Bewohnern mit dem Richtspruch Glück
gewünscht hat, berichtet er von dem schwierigen Weg bis zu diesem freudigen Fest: „Nachdem wir
bereits 2019 mit den ersten Vorplanungen begonnen hatten und auch der Abbruch der alten
Bausubstanz schon im August 2021 erfolgen konnte, stand 2022 der ganze Bau in Frage. Das
Thüringer Landesverwaltungsamt teilte uns mit, dass unser Vorhaben zum sozialen
Mietwohnungsbau im Rahmen des Innenstadtstabilisierungsprogramms (ISSP) keine Fördermittel
erhält, da andere Vorhaben ausgewählt wurden. Überdies waren die Baupreise explodiert. Wir
bekamen auf unsere Ausschreibungen keine Angebote, die im wirtschaftlich erträglichen Rahmen die
Kalkulation eines annehmbaren Mietpreises zuließen.
Mit großem Engagement und sicher auch dank vieler langjähriger guter Geschäftsverbindungen hier
vor Ort ist es im Frühjahr 2023 dennoch gelungen - wir bauen.“
Auch der Weimarer Oberbürgermeister freut sich mit den Anwesenden: "Weimar wächst. Der
Neubau von Wohnraum ist daher wichtig. Das gilt besonders für die Schaffung von neuen
Mietwohnungen. Mit der Weimarer Wohnstätte haben wir einen verlässlichen und starken Akteur vor
Ort, der in der Lage ist, der Wohnraumknappheit etwas entgegenzusetzen."
Die Weimarer Wohnstätte GmbH engagiert sich bereits seit vielen Jahren intensiv im Klimaschutz.
Die Klimaziele zu erreichen und das Wohnen dennoch bezahlbar zu halten, ist jedoch aufgrund der
steigenden Baukosten, dem Handwerkermangel und den sich immer schneller verändernden
gesetzlichen Vorgaben mit enormen Herausforderungen verbunden.
Das Gebäude in der Washingtonstraße 26 wird ein Haus mit besonders niedrigem Energieverbrauch.
Es entspricht dem Effizienzhausstandard 55 „EH 55“. Das bedeutet, dass der Bau nur 55 Prozent der
Energie des im gesetzlichen Neubaustandard festgelegten Referenzgebäudes verbraucht. Als die
Weimarer Wohnstätte den Bauantrag stellte und auch zum Zeitpunkt der Baugenehmigung waren so
energiesparende Bauten noch nicht an der Tagesordnung. Seit diesem Jahr gilt „EH 55“ jedoch als
Neubaustandard.
Neben dem Klimaschutz ist es der Weimarer Wohnstätte GmbH ein wichtiges Anliegen, immer mehr
ihrer Gebäude barrierearm zu gestalten. Udo Carstens informiert in diesem Zusammenhang: „Alle
Wohnungen des neuen Hauses sind barrierearm und auch für Rollstuhlfahrer leicht über einen
Personenaufzug zu erreichen.“
Bis zum geplanten Fertigstellungstermin des Wohnhauses im Herbst 2024 rechnet das Unternehmen
derzeit mit Gesamtkosten von rund 1,9 Millionen Euro für den Bau. Zum Mietpreis der Wohnungen
können noch keine Angaben gemacht werden, da eine belastbare Mietpreiskalkulation erst im
nächsten Jahr möglich ist.