Taubenhaus in Weimar-West aufgestellt

Gemeinsame Presseinformation
Stadt Weimar - Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Weimar e. G. -
Weimarer Wohnstätte GmbH 


 „Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fernes,
fremdes Land getragen und dort freigelassen hat…“

                                                                                                                                           Christian Morgenstern

Dieses Zitat kann auch auf Stadttauben übertragen werden, denn die Stadttauben sind Nachkommen entflogener Haus- und Brieftauben. Das zieht Probleme für Mensch und Tier in verschiedenen Bereichen nach sich. Die Stadttauben sind vom Mensch domestizierte Vögel, die auf dessen Fürsorge und Schutz angewiesen sind. In vielen Städten vermehren sich die Tauben wegen ihres angezüchteten Brutzwangs sehr schnell und sind für viele Bürger zu ungeliebten Stadtbewohnern geworden. Diese Unbeliebtheit führte zu Fütterungsverboten bis hin zu tierquälerischen Vergrämungsmaßnahmen. Das Resultat sind sehr viele leidende und hungernde Tiere. Auch die aus Mitgefühl den Tauben gefütterten Essensreste ändern nichts am Leid der Tiere. Menschliche Nahrung führt bei Tauben dazu, dass sie krank werden und den sogenannten Hungerkot produzieren, der sich nur schwer von Gemäuern und Beton entfernen lässt. 

In Weimar leben ca. 1.600 – 1.700 Stadttauben. Zu viele, findet der Stadttaubenhilfe Weimar e.V. und empfiehlt als Problemlösung betreute Taubenschläge. Denn der Einsatz von Taubenhäusern weißt laut Wissenschaftlern mehr Effizienz bei der Eindämmung der Population auf, entspricht den Richtlinien des Tierschutzes und ist zudem billiger als die Vergrämung der Stadttauben.
Der Geschäftsführer der Weimarer Wohnstätte GmbH, Udo Carstens, äußert sich dazu wie folgt: „Auch uns ist die Problematik der vielen Stadttauben bekannt. Wir teilen die damit einhergehenden Sorgen der Weimarer Bürger und übernehmen als kommunales Unternehmen Verantwortung. Deshalb haben wir uns entschieden, gemeinsam mit der Stadt Weimar und der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Weimar e. G. ein Taubenhaus zu errichten. Wir sehen dieses als einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt. So erhöhen wir nicht nur die Wohnqualität unserer Mieter, sondern leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz.“

Heute, am 13. Januar 2023 wurde das neue Taubenhaus auf das Dach des Wohnhauses der Wohnstätte, Warschauer Str. 26b, in Weimar-West gehoben und dort installiert. Mehr als 30.000 Euro investierte die Weimarer Wohnstätte gemeinsam mit der GWG und der Stadt Weimar in das Projekt. Maßgeblich unterstützt wird das Gemeinschaftsprojekt vom Stadttaubenhilfe Weimar e.V.. Es gibt jedoch dankenswerterweise auch noch viele weitere Unterstützer. Einige, wie das Quartiersmanagement Weimar-West, der dort ansässige Rewe Markt, die TAG Wohnen und die Schlütergruppe seien hier beispielgebend benannt. Gern gesehen und eingeladen sind weitere fleißige Helfer, egal ob mit persönlichem oder finanziellem Engagement.
Die Bewirtschaftung wird durch die Stadt Weimar mittels eines Taubenwartes nach dem Augsburger Konzept erfolgen. Das Augsburger Stadttaubenkonzept ist ein tierschutzgerechtes Konzept zur Regulierung und Reduzierung der Stadttauben zum Wohle von Mensch und Tier.

Wenn die Stadttauben im neuen Taubenhaus in Weimar-West alles vorfinden, was sie benötigen, siedeln sie sich dort an. Einmal angesiedelt, bewegen sie sich meist nur in einem begrenzten Umkreis und kehren immer wieder in ihr Zuhause zurück.
Der Vorteil für die Tiere selbst besteht darin, dass sie hier das Futter bekommen, welches für sie von Natur aus geeignet ist. Stadttauben sind keine Wildtiere und bedürfen der menschlichen Hilfe. Der Vorteil für die Menschen: Die Population lässt sich sehr einfach eindämmen, indem die echten Eier durch gefälschte Eier ersetzt werden. Da sich Tauben
ca. 80 % des Tages im Schlag aufhalten, verbleibt auch ihr Kot zum größten Teil vor Ort und kann hygienisch beseitigt werden.
Für den Erfolg des Projektes ist es von Bedeutung, dass die Tauben nicht an anderen Stellen gefüttert werden. 

Share by: